ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Niklas G. Salm (Online So, 15.12.2019, 17:08)
Ein kleiner Vorgeschmack auf Türkis-Grün
Link: https://orf.at/stories/3147649/

Schon Anfang Jänner soll die medial heftig beklatschte türkis-grüne Traumhochzeit stattfinden. Das hat Sebastian Kurz jetzt über alle möglichen Kanäle bekanntgegeben. Was dann auf das Land zukommen dürfte, kann man schon jetzt auf orf.at nachlesen. Zumindest gibt es dort einen kleinen Vorgeschmack auf die weise, grüne Regierungskunst.

Wir zitieren aus dem ORF-Online-Bericht, der erstaunlicherweise mit folgenden Details aus den Regierungsverhandlungen aufwartet: "So hätten etwa die Grünen-Verhandler und -Verhandlerinnen laut dem „Kurier“-Bericht gefordert, dass in Fußballstadien nach 20.00 oder 21.00 Uhr das Licht abgedreht werden müsse, damit die Scheinwerfer die Insekten nicht irritieren." Ja, das ist wahrlich ein Anliegen, das den Planeten retten könnte. Zumindest wäre es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Was dann erst eine CO2-Steuer im gigantisch großen Österreich alles auf dem Erdenrund zum Besseren wenden könnte, kann man sich gar nicht ausmalen.

Grünen-Häuptling Werner Kogler hat eine solche Forderung übrigens mittlerweile dementiert und sie als etwas lächerlich dargestellt. Ja eh, wer würde wirklich ernsthaft glauben können, dass so ein Käfer-Gedanke wirklich aus dem Mund einer GrünIn stammen könnte? Also ehrlich, das können wirklich nur Fake-News sein. Zwinker-Smiley. Begründet hat Kogler die angebliche Lächerlichkeit der kolportierten Forderung übrigens damit, dass er selber gerne um diese Zeit im Stadion sitze. Was auch wunderbar die Denkweise eines grün-kommunistischen Apparatschiks offenbart: Wenn ich selbst etwas gern tue, kann es natürlich nicht verboten werden. Aber wenn es nur euch betrifft - kein Problem.

Irritierte Insekten hin - grüne Vorlieben her, es war jedenfalls nicht das einzige grüne Anliegen, dass der ORF seinen begeisterten, angesichts baldiger grüner Regierungsbeteiligung johlenden Lesern servierte. Es ging noch weiter: "Das Wort „Entwicklungsland“ soll aus dem offiziellen Sprachgebrauch entfernen werden. Es sei veraltet, korrekt sei: „Partnerländer aus den Fortschrittszonen des globalen Südens.“" Auch eine ganz wichtige Sache! Wer Entwicklungsland sagt, ist künftig vermutlich ein rechter Hetzer. Unsere Partnerländer in den südlichen Fortschrittszonen von Timbuktu bis Karachi werden es uns danken.

Diese beiden Details dürften aber nur Bruchstücke dessen sein, was die GrünInnen sonst noch alles an den Verhandlungstischen gefordert haben. Denn selbst orf.at räumte ein, "dass der ÖVP ob der Forderungen der Grünen „öfter die Luft“ weggeblieben sei." Dennoch hat der Heilige Sebastian bereits verkündet, dass der Koalitionspakt zwischen 7. und 11. Jänner fertig sein soll. Man hat also relativ schnell wieder nach Luft gerungen und die Käfer-Forderungen und auch die Sache mit den Fortschrittszonen geschluckt.

Verwunderlich - ebenso wie das Faktum, dass der ORF solche Peinlichkeiten überhaupt berichtet. Man ist sich am Küniglberg offenbar sehr sicher, dass nichts mehr schief gehen kann und die GrünInnen einem den Rücken stärken werden, egal was da kommt. Da kann man dann selbst solche Schmankerl ohne Gewissensbisse und selbstverständlich ohne jeden kritischen Kommentar dazu verbreiten. Man stelle sich hingegen vor, die FPÖ oder gar Herbert Kickl hätten ähnlich geistreiche Positionen während Regierungsverhandlungen formuliert - nicht auszudenken, was der Grünfunk dann veranstaltet hätte. Aber so...

Und was da wohl sonst noch alles gefordert (und von der schwer nach links driftenden ÖVP erfüllt) wurde? Sicherheitszonen für Nachtfalter in hell erleuchteten Städten? Toiletten für alle 62 Geschlechter in allen Ämtern? Ein Klimapass mit freiem Geleit für zwei bis drei Milliarden "Klimaflüchtlinge" direkt nach Wien-Schwechat (ähnliches forderte kürzlich Claudia Roth in Muttistan)? Straffreiheit für folkloristische Messer-Darbietungen? Eine eigene Spur für Lastenfahrräder auf den Autobahnen? Wir werden es in Kürze erfahren, denn Türkis-Grün ist nah. Und der ORF wird uns begeistert davon berichten.