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Niklas G. Salm (Online So, 29.12.2019, 19:21)
Der ORF im Bann der Liebesheirat
Link: https://www.orf.at/#/stories/3149071/

Angesichts des baldigen Vollzugs der KuK-Liebesheirat zwischen Sebastian Kurz und Werner Kogler, zwischen türkis lackierten Pseudo-Tralala-Progressivkonservativen und grün lackierten Krypto-Kommunisten, zwischen Alternativlosen und Alternativen schwebt der ORF seit geraumer Zeit auf Wolke sieben. Dazu eine EU, die sich immer weiter in Richtung Neuauflage einer Sowjetunion light entwickelt, ein Linkspapst im Refugee-Welcome-Fieber und eine linksmediale Einheitsfront im Prawda-Stil. Die Greta-Jugend im Klima-Taumel mit leichten Anklängen an Maos Kulturrevolution nicht zu vergessen.

Schöner als zum Jahresausklang 2019 dürfte die linksgrüne Welt seit der Kreisky-Alleinregierung oder der Oktoberrevolution nicht mehr ausgesehen haben. Kickl im Pfui-Gaga-Winkerl, Strache vogelfrei, Salvini entmachtet, Orban weitgehend isoliert, die AfD unter Beobachtung des Verfassungsschutzes - Herz, was willst du mehr? Gut, der Brexit mit Crazy Boris schmerzt etwas, aber dafür führt ein grüner Bundespräsident mehr oder weniger heimlich das Zepter der Macht im Land und entpuppt sich immer mehr als der wahre Regierungschef.

Paradiesische Zustände a la Venezuela sind quasi zum Greifen nahe, ab 2020 wird sich Utopia zwischen idyllischen Alpentälern entfalten und diesen noch vor kurzem als "Alpen-Mordor" bekannten Landstrich in einen Garten Marx verwandeln, in dem Milch und Honig fließen. Für jedermann aus überall. Und der Heilige Sebastian wird diese Zustände als alternativlos verkaufen. Als Fortsetzung der Mitte-Rechts-Politik mit anderen Mitteln.

Der harte Migrationskurs wird natürlich beibehalten, allerdings mit kleinen Ausnahmen für Lehrlinge, Fachkräfte in Mangelberufen, Klimaflüchtlinge, etc. Dazu weiter strenge Vorgaben bei der Mindestsicherung mit Ausnahmen bei Kinderarmut und anderen Härtefällen. Steuersenkungen, aber dafür halt eine kleine CO2-Steuer. Ach, es wird traumhaft - endlich ist es so weit.

Vor lauter Vorfreude auf diese bunte Idylle wird auch der ORF langsam etwas nachlässig. Wie sonst ist zu erklären, dass diese Story einfach unkommentiert durchgerutscht ist? Unter dem Titel "FPÖ wirft Kurz Bruch von Wahlversprechen vor" werden tatsächlich einige blaue Statements zur bevorstehenden Traumhochzeit der beiden angeblich so ungleichen Prinzessinnen wiedergegeben. Ohne bissige Zwischenfragen oder Kommentare. Ohne Gegendarstellungen. Eigentlich unerhört!

„Nun liefert uns die ÖVP eine Linksregierung, eine Koalition ganz im Sinne des linken Flügels der Volkspartei rund um Othmar Karas und Reinhold Mitterlehner, die schon für einen grünen Bundespräsidenten geworben haben“, steht da etwa ganz ohne negative Anmerkungen. Und weiter: "Das Versprechen der ÖVP für eine „Mitte-rechts-Regierung“ sei gebrochen worden, so Hofer. „Jene Österreicherinnen und Österreicher, die unter einer falschen Hoffnung Türkis gewählt haben, sehen sich nun mit einer Koalition konfrontiert, in der jene Menschen das Sagen haben, die dem Land vor kurzem noch den Stinkefinger gezeigt haben.“"

Da steht also einfach eine ungeschminkte Zusammenfassung des Ist-Zustandes ohne jegliche Form der Diffamierung dazu, wie sie sonst üblich ist, wenn irgendetwas von den bösen Blauen kommt. Oder Derartiges wird überhaupt totgeschwiegen und ist maximal auf unzensuriert.at zu lesen. Aber angesichts des bevorstehenden größten grünen Sieges aller Zeiten, nach dem wichtige Ministerien von Infrastruktur bis zur Justiz wie es aussieht künftig planwirtschaftlich linksgrün geführt werden, will offenbar auch der ORF mal nicht so sein. Da lässt man auch den geprügelten, verstoßenen Aussätzigen einmal offen zu Wort kommen. Frei nach dem Motto: Interessiert doch eh keinen mehr, was die daherbrabbeln.

Man ist sich scheinbar so sicher, dass man jetzt alles in der Hand hat, dass nichts mehr passieren kann, dass man in Zukunft wieder schalten und walten kann wie es beliebt, dass man sich gar nicht mehr die Mühe macht, sich weiter mit anti-blauen Kampagnen abzugeben. Zumindest nicht zwischen den ganzen Festtagen Ende 2019. Wenn den GrünInnen in der Regierung dann der erste Lapsus passiert, ist es früh genug, mit allen Fingern wieder auf die FPÖ und ihre „Einzelfälle“ zu zeigen. Notfalls hat auch das Strache-Handy sicher noch ein paar Skandale auf Lager. Keine Sorge. Aber jetzt wird erst einmal gefeiert - Prost & Prosit!