ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Lindner (Online Do, 23.01.2020, 13:45)
ORF mit controlled message
Link: orf.at

Mitarbeider der ORF-Information haben offenbar einen besonderen... nennen wir es Groll auf Susanne Wiesinger, die bisherige 'Ombudsfrau' im Bildungsministerium.

Das ist insofern verständlich, als Frau Wiesinger 2018 Ihr erstes Buch, unter dem Titel "Kulturkampf im Klassenzimmer" veröffentlichte, in dem sie den wachsenden Einfluss des Islam und die großen Probleme mit Migrantenkindern an Wiener Schulen thematisierte. Vor allem prangerte sie damals das Versagen und das "Totschweigen" dieser offenkundigen Problematik durch das "Rote Wien" bzw. seine (roten) Behörden an. Was sie wiederum, als damalige rote Personalvertreterin der Lehrergewerkschaft, selbst in erhebliche Schwierigkeiten brachte.

Jetzt also, rund zwei Jahre später, von der Türkis/Blauen Regierung eingesetzt als fachkundige Beraterin im Ministerium (genannt 'Ombudsfrau') und vor wenigen Tagen aus diesem Amt entlassen, hat Frau Wiesinger wieder ein Buch veröffentlicht, Titel 'Machtkampf im Ministerium'.

Als eine der ersten Medien, hat die "Kronenzeitung" online ausführlich darüber berichtet (Wiesinger ist dort auch als Kolumnistin tätig) und auch ein Interview mit Susanne Wiesinger veröffentlicht. Unter anderem beklagt diese darin, dass es am schwierigsten in Wien sei. „Dass die Roten mich boykottieren, hatte ich befürchtet. Aber nicht in dem Ausmaß“, so Wiesinger in der Krone.

Und weiter im Krone-Artikel: "Leugnen der Zustände an vielen „Brennpunktschulen“ (nicht nur in Wien, überall wo es Ballungszentren gibt, betont die Pädagogin), aggressive Kinder, Sprachverlust, Perspektivlosigkeit werde quasi gezüchtet. Vielfach weigerten sich Schüler, vor allem muslimischer Herkunft, am Bildungsangebot teilzunehmen. „Deutsch hassen sie sowieso“, zitiert Wiesinger einen AHS-Lehrer." Und sie berichtet darin auch über 'message control' durch Beamte des Bildungsministeriums, wenn es um Missstände geht.

Rund einen Tag später hat auch der ORF online darüber berichtet und sich auf den Krone-Artikel bezogen. Er berichtet über Frau Wiesinger, ihr neues Buch, die scheinbare 'message control', die Irritation des Ministers und ihre Entlassung durch diesen.

Skurrilerweise hat aber der betreffende ORF-Redakteur offenbar peinlich darauf geachtet, aus dem ORF-Bericht auch nur den kleinsten Hinweis auf 'Wien' oder 'SPÖ' oder 'Rot' und dergleichen zu tilgen bzw. vermeiden. Und auch die von Frau Wiesinger klar benannte Hauptproblemamtik, der wachsende Einfluss des Islam an den Schulen, stellt der ORF in seinem Bericht eher als Randerscheinung dar. Er pauschalisiert in bewährter Art und Weise und vermeidet es so, Details zu nennen.

Wie nennt man so einen Bericht des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks, wenn dieser die Bezeichnung 'Message control' für die böse Türkis/Blaue Regierung reserviert hat? Schwierige Frage... eventuell 'Controlled message'.

Dass man eine derartig verzerrte Berichterstattung aber sogar noch steigern kann, hat dann das Ö1-Morgenjournal am Montag eindrucksvoll unter Beweis gestellt und mit diesem bemerkenswerten 'Interview' sogar "Die Presse" zu einem Kommentar bewogen.

Unter dem Titel "Harsche Vorwürfe auf Ö1" schreibt Rosa Schmidt-Vierthaler in der Presse unter anderem: "Offenbar ist nicht nur Minister Faßmann irritiert durch Susanne Wiesinger, sondern auch ein ORF-Interviewer im Morgenjournal. Er unterbrach fast pausenlos und warf Wiesinger Naivität vor." und weiter: "Montagfrüh war sie bei Ö1 zu Gast - und wurde beinahe feindselig behandelt."