ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (ORF 2 Di, 28.01.2020, 19:30)
Zeit im Bild 1

Der ORF oder Donald Trump? Einer von diesen beiden ist ein paar Jahrzehnte zurück. Meldet doch der ORF-Korrespondent aus Israel exklusiv, dass der US-Präsident den "Palästinenserpräsident Arafat anzurufen" versucht habe. Da freilich kein anderes Medium es aufgegriffen hat, dass Trump den vor 16 Jahren verstorbenen Arafat im Jenseits anzurufen versucht hätte, könnte der Fehler vielleicht doch beim österreichischen Gebührenfunk liegen.

Andererseits: Dementiert hat das der ORF nie. Und ein Sender, der ja täglich auch zu wissen behauptet, was in den Sternen stünde, der weiß gewiss weit mehr als wir schlichten Erdenmenschen, was sich sonst noch alles zwischen Himmel und Erde abspielt. Wahrscheinlich kassiert er ja genau für dieses Zusatzwissen alljährlich satte Summen von jedem Besitzer eines Fernsehapparats.

Noch etwas weiß man beim Gebührenfunk ganz genau: dass man über angebliche oder wirkliche kirchliche Missbrauchsfälle hunderte Male so viel zu berichten hat wie über die in Wahrheit viel schlimmeren in Kinderheimen der Gemeinde Wien. Der neueste "Fall" ist überhaupt ein geradezu lachhafter: Es geht dabei um den behaupteten Versuch eines erwachsenen Mannes, dass er vor Jahren einen anderen erwachsenen Mann einschlägig bedrängt haben soll. Wo auch immer da der Missbrauch gewesen sein mag. Aber wenn die beiden Männer Priester sind, dann ist das für den ORF allemal eine Meldung wert.

Was die heimischen Bischöfe gewiss weiterhin nicht hindern wird, dem ORF für seine Privilegien weiterhin die Mauer zu machen.