ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Kurt Kreiff (ORF2 Di, 17.03.2020, 15:17)
ZiB spezial

Zwischen dem Aufruf von Bundeskanzler Sebastian Kurz an die Österreicher, weiter durchzuhalten, und einer Pressekonferenz von Innenminister Karl Nehammer und Gesundheitsminister Rudolf Anschober war viel Zeit zu überbrücken. Das hatten die beiden ORF-Dauerdampfplauderer Hans Bürger und Tarek Leitner, assistiert von Günther Mayr vom sogenannten ORF-Wissenschaftsressort.

Wenn diese ORF-Größen einander interviewen, strahlen sie stets eine gehörige Portion Überheblichkeit bei gleichzeitig zur Schau gestellter Inkompetenz aus.

Tarek Leitner kommentierte, teils im Vorhinein, ohne zu wissen was denn wirklich bei der Pressekonferenz kommen würde, bereits deren Ergebnis. Das gelang ihm in einer unprofessionellen, selbstbeweihräuchernden und negativen Art. Dass er seine parteipolitischen Präferenzen stets kräftig durchschimmern lässt, versteht
sich von selbst. Von objektiver Berichterstattung keine Spur.

Bei Hans Bürger gilt dasselbe. Bei ihm kommt hinzu, dass er ohne Teleprompter offenbar keinen zusammenhängenden, geschweige denn vernünftigen Satz zustandebringt. Schönes Musterbeispiel ist folgender Bürger-Satz (wörtlich zitiert): „Die Prozentsätze der sozialen Kontakte sind enorm hoch, was das Zurückgehen dieser sozialen Kontakte betrifft.“

Wirklich elegant formuliert.

Im Vorspann zur Pressekonferenz kündigt Bürger an, dass diese nicht Neues bringen werde und warnt davor, dass die von ihm offensichtlich gehassten Minister nicht zu oft solche Konferenzen abhalten sollten, ohne Neuigkeiten zu vermelden.

Die ersten beiden Fragen nach dem Pressegespräch stellte natürlich der ORF-Vertreter. Eine davon drehte sich um Fehler, die möglicherweise in Tiroler Skigebieten gemacht worden seien und wie die Verantwortlichen damit umgehen.

Anschobers Antwort: So etwas sollte natürlich zur Kenntnis genommen und vermieden werden, aber jetzt sei das nicht das Wichtigste. Nach dieser Beantwortung der Frage beendete der ORF die Übertragung, um wieder auf das lähmende gegenseitige Interviewen der ORFler umzusteigen.

Zurück im Studio waren die in Tirol vielleicht begangenen Fehler wieder der wichtigste Punkt für Bürger und Leitner. Dass man manches im Nachhinein besser weiß als am Beginn einer Krise, war da egal. Mayr wurde wie so oft als „die wissenschaftliche Kompetenz“ beigezogen. Viel lernen konnten die Zuseher von ihm bisher nicht. Der Mann ist offensichtlich in allen wissenschaftlichen Bereichen gleich kompetent.

Der ORF war aus der Presskonferenz hurtig ausgestiegen, um sich wieder gegenseitigen Interviews zu widmen. Wenn den einen oder anderen Zuseher die weiteren Fragen interessierten, dann wurde er bei ServusTV fündig. Der immer beliebter werdende Privatsender übertrug die Fragen der Pressekonferenz bis zum Ende. Es waren noch etliche interessante und auch wichtige Details von den beiden Ministern zu hören.

Nur halt nicht für ORF-Kunden.