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Niklas G. Salm (Online Fr, 27.03.2020, 17:05)
Trotz Corona-Hysterie bitte die Klima-Panik nicht vergessen
Link: https://orf.at/stories/3159402/

Es war ja nur eine Frage der Zeit - Zusammenhaltsminister Rudi Anschober, für viele Linksgrüne im Land in- und außerhalb des ORF nur noch der angehimmelte Super-Rudi, hat ja bereits offen von einer Klima-Diktatur als logische Fortsetzung der aktuellen Corona-Zwangsmaßnahmen geträumt. Und träumen wird doch wohl erlaubt sein, oder? Sowas wird doch ein neutraler Zwangsgebührensender nicht etwa kritisieren. 

Im Gegenteil, wenn der Super-Rudi vom Klima-Bolschewismus phantasiert, dann muss der ORF nachziehen. Das tut er jetzt zum Beispiel mit der Online-Story "Das Coronavirus und der Klimawandel". Frei nach dem Motto, vergesst uns bitte bei all der Corona-Hysterie doch nicht die Klima-Panik. Die brauchen wir noch für später. Und irgendwie gehören die zwei ja zusammen wie Stalin und Molotow, wie Ho Chi Minh und sein General Giap. Klar, ist eigentlich nur logisch, dass Corona und Klima in einem Atemzug genannt werden müssen. Oder nicht? Nun ja, für linke Panikmacher ist das ganz sicher logisch. 

Bereits in den einleitenden Zeilen warnen "Expertinnen und Experten, ob die Coronavirus-Krise nicht nur kurzfristig die Luftqualität verbessert." Ja wirklich, allein der Gedanke hat Charme. Wenn alle in der schönen neuen Welt ihrer eigenen vier Wände eingesperrt sind, dann wird die Luftqualität gleich viel besser. Und das Klima freut sich. Und zwar so, dass kurzfristig sogar noch einmal kurz der Winter mit Schneefällen übers Land gezogen ist. Für erleuchtete Rudis und ihre Freunde sicher ein Beweis, dass nur durch noch mehr und längere Einkerkerungen der Bevölkerung noch ein Grund zur Hoffnung für den Planeten besteht. 

Die Luftqualität hat sich laut ORF-ExpertInnen durch die Einschränkung von Mobilität und persönlicher Freiheit bereits um 50-60 Prozent verbessert. Wenn wir jetzt auch noch die Heizung abdrehen und nur mehr Gras essen würden... aber halt, so weit sind wir leider noch nicht. Dafür hat sich nicht nur bei uns, sondern auch von Italien bis China die Luft erholt. Schade, dass wir davon nichts mitbekommen, weil wir ja laut grünem Vizekanzler das Haus am besten gar nicht mehr verlassen sollten. Ein Jammer. 

Aber mit der Luft ist es nicht getan, das erklärt uns ein "Klimaökonom". Was das wieder sein soll? Nun, ein Dummerchen wie ich kann das natürlich nicht erklären, denn nur Erleuchtete vom Schlage eines Werner Kogler oder Super-Rudi Anschober wissen Bescheid über alle diese neuen Experten aus linken Biotopen mit ihren kreativ-futuristischen Eigenbezeichnungen. Früher hätte man solche Leute vielleicht gar pauschal als "Scharlatane" abgetan, heute sind wir schon einen Schritt weiter. Und natürlich viel progressiver. 

Und was verlautbart uns der Herr Klimaökonom aus der Steiermark? "Die aktuellen Notlösungen könnten laut dem Grazer Klimaökonomen Karl Steininger dennoch eine nachhaltige Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft vorantreiben. Gestrichene Geschäftsreisen, seltenere Einkaufsfahrten, dafür Videokonferenz, Homeoffice und regionale Lieferdienste – was seit den Zeiten der Ausgangsbeschränkungen noch als Notlösung angesehen wird, könnte laut dem Ökonomen in Zukunft durchaus Standard werden."

Die Gesellschaft muss also transformiert und am besten für immer daheim eingesperrt werden. Teure Urlaubsreisen in exotische Gefilde sollten künftig der grünen Nomenklatura vorbehalten bleiben, eingekauft werden sollte auch seltener. Wie praktisch, dass es in linken Diktaturen meist ohnehin nicht viel zu kaufen gibt – da wird sich das Klima gleich noch mehr freuen. Das Wenige, was es noch gibt, können wir uns dann regional per Lastenfahrrad zustellen lassen. Und Meeresstrände kann man ja auch am Laptop genießen. Ui, das wird fein. 

„Die Corona-Krise zwingt uns, neue Wege auszuprobieren. Wenn wir damit gute Erfahrungen machen, könnten wir sie auch weiterhin verstärkt nutzen und damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Transformation unserer Gesellschaft leisten“, so der Klimaökonom weiter. Klingt verheißungsvoll. Wenn Sie gute Erfahrungen beim Heimarrest machen, dann wollen Sie vielleicht selber gar nicht mehr vor die Tür? Dann betteln Sie um eine öko-bolschewistische Transformation, wetten? Weil diesmal funktioniert der Kommunismus, versprochen!

Doch der linksgrüne Vordenker ist auch ein wenig traurig, nämlich dass die Menschen diese dringenden Notwendigkeiten nicht schon früher erkannt haben: "Dass angesichts der unmittelbaren Bedrohung durch das Coronavirus plötzlich Maßnahmen und Verhaltensänderungen akzeptiert würden, die der Klimawandel mit seiner laut Steininger langfristigen, größeren Gefährdung zumindest bisher nicht rechtfertigen konnte, stimme ihn allerdings auch nachdenklich." Ja, da werden vermutlich noch mehr Leute nachdenklich werden – allerdings angesichts dessen, was offensichtlich in linken Köpfen so alles vorgeht. 

Wir zitieren noch einmal aus dem ORF-Artikel: "Richtig sei, dass das Herunterfahren der Wirtschaft mit dem Ziel des Eindämmens des Coronavirus zu lokalen Verbesserungen der Luftqualität geführt habe. Das sei in China und später auch in Norditalien messbar gewesen, etwa am geringeren Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und Stickstoffdioxid (NO2). Aber es sei zu früh, um die langfristigen Auswirkungen auf die Gaskonzentrationen und damit den Treibhauseffekt der Erde abzuschätzen, hieß es."

Ja, es ist viel zu früh. Wir sollten die Leute deshalb noch mindestens drei, vier, fünf Monate kasernieren, damit wir bessere Daten haben. Die Wirtschaft braucht eh keiner, das zahlt alles der Sebastian. 

Darum können wir an dieser Stelle nur die Warnung am Ende der ORF-Onlinestory betonen: Patrick Graichen (von einer "Denkfabrik Agora Energiewende") "wies ausdrücklich darauf hin, dass Investitionen in klimafreundliche Technologien ausfallen könnten und das Coronavirus dann dem Klima längerfristig schade. Die Politik müsse gegensteuern und Wachstumspakete ,grün' ausgestalten." Jawoll, wir brauchen mehr grüne Wachstumspakete wie einen Bissen Brot. Überhaupt viel mehr Grün. Und mehr Kontrolle. Mehr Ausgangsbeschränkungen. Härtere Strafen. Mehr Verbote. Und den ewigen Rudi.

Amen.