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Hans Kreimel (Ö1 Sa, 28.03.2020, 07:16)
Ö1 Morgenjournal

So hirnverbrannt kann das Buch eines linken Chefideologen gar nicht sein, dass er nicht vom Zentralorgan des Neo-Kommunismus in Österreich, dem ORF hofiert wird. Jüngstes Beispiel ist das neue Buch von Thomas Piketty.

Piketty fordert u.a., dass jeder mit 25 Jahren 120.000 Euro bekommen soll. Was zur Frage führt, ob nicht jemand, der eine höhere Ausbildung vielleicht sogar mit zwei abgeschlossenen Studien nicht ohnehin schon in den Genuss von mehr als 120.000 Euro an öffentlichen Leistungen gekommen ist? Was mit Sicherheit besser investiert ist als jedem 120.000 in die Hand zu drücken.

Im Übrigen drückt der Staat jedem, der heute in Pension geht, auch schon viel Geld in die Hand. Wer heute in Pension geht und 2000 Euro brutto bekommt, die zu vielleicht 50 Prozent mit eigenen Beiträgen bedeckt sind, eine Erwartung von 20 Pensionsjahren hat, löst damit immerhin einen Scheck über 240.000 Euro ein. Das wird aber von den linken Träumern nicht als "Vermögen" betrachtet. Dann würde ihr Modell von der zunehmenden Ungleichverteilung von Vermögen nicht mehr funktionieren.

Das wirklich interessante an der Forderung ist der Vorschlag, wie diese Geldverteilaktion finanziert werden soll. Bis zu 90 Prozent Erbschaftssteuer. Das erinnert mich an eine unheilvolle Person des 20. Jahrhunderts (von vielen wird er auch als Diktator bezeichnet), der die Menschen zu 100 Prozent enteignet hat - nicht alle, nur Menschen einer bestimmten Herkunft. 

Nicht bekannt sein dürfte dem Herrn, dass wir bisher schon bis zu 0,7 Prozent Vermögenssteuer in Form von Kest, Köst und Immoest auf inflationsbedingte Scheinzugewinne abführen. Das sind auf einen Vererbungsintervall von ca. 30 Jahren immerhin auch bis zu 20 Prozent der Vermögen. Nicht eingerechnet, wo der Staat sonst noch überall bei Vermögensübertragungen mitschneidet, zB. der Grunderwerbssteuer.

Bedenklich stimmt auch, dass der Buchautor in Österreich von den Neidgenossen hofiert wird. Aber möglicherweise gibts da einen Zusammenhang zwischen Realitätsnähe und den erzielten Wahlergebnissen.

P.s. Es musste sich um einen sehr wichtigen Sendungsinhalt handeln, weil er einer der längsten Beiträge im Morgenjournal war.