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Anton Preinsack (Online Fr, 03.04.2020, 12:00)
Die allgegenwärtige Gefahr von rechts
Link: https://orf.at/#/stories/3160483/

Es ist schon interessant, welche Meldungen der ORF neben der unvermeidlichen Berichterstattung zur Corona-Krise als besonders wichtig und beachtenswert einstuft. Heute ist es einmal mehr – ideologisch und politisch korrekt – der Hinweis auf die Gefahr von rechts. Laut dem Online-Artikel, der heute als große Schlagzeile auf der ORF-Hauptseite angeführt ist, befürchtet „die deutsche Bundesregierung (...) eine Zunahme rechter Gewalt im Zuge der Coronavirus-Krise.“

Abgesehen davon, dass hier wieder einmal ganz zufällig „rechts“, weil sowieso böse, mit „rechtsextrem“ gleichgesetzt wird, fragt man sich doch, ob tatsächlich nur rechte Extremisten die Situation ausnützen könnten. Gilt das nicht im selben Maße auch für Links-Extreme oder radikale Islamisten? Für den ORF wohl nicht. Wenn Extremismus thematisiert wird, dann natürlich fast ausschließlich der von rechts.

Zur Bekräftigung dieser These darf, wie beim ORF schon gewohnt, eine links-linke „Expertin“ ihren ideologischen Senf dazugeben: „Teile der extremen Rechten haben sich auf genau solche Situationen vorbereitet und könnten mit Anschlägen aktiv werden“ wird die „Linke-Innenexpertin Martina Renner“ zitiert. Sie haben richtig gelesen: Die Dame ist nicht nur stellvertretende Vorsitzende der SED-Nachfolge-Partei „Die Linke“, sondern hat im Parlament 2019 einen Ordnungsruf kassiert, weil sie offen einen AntiFa-Sticker getragen hat. Hier wird also eine Person als „Expertin“ herangezogen, die ganz offensichtlich selbst Probleme beim Abgrenzen zum (Links-)Extremismus hat. Damit hat sich der ORF, was offensichtlich einseitige und ideologisch durchtränkte Berichterstattung betrifft, wieder einmal selbst übertroffen.

Was noch hinzu kommt: Es gab zuletzt gerade von linksextremer Seite sehr bedenkliche Aufrufe, die Corona-Krise für eigene Zwecke zu nutzen. So rief Mitte März eine Gruppe, die sich „Revolutionäre Antikörper“ nennt, auf dem linksradikalen Szeneportal „Indymedia“ ganz offen zu Gewalt auf. Wortwörtlich hieß es da (bezüglich der Corona-Krise und der angekündigten Maßnahmen in Deutschland): „Organisiert Flashmobs. Aufstände. Plünderungen.“ Und erst jüngst schlug eine anonyme Antifa-Seite aus München vor, Polizisten gezielt mit Corona anzustecken. Freilich erfährt man davon beim ORF nichts, weil ja extremistische Gefahr laut unseren Objektivitäts-Verweigerern auf dem Küniglberg nur von rechts ausgeht.