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Fekete György (Ö1 Do, 07.05.2020, 12:00)
Mittagsjournal

Nach längerer Abstinenz habe ich heute wieder einmal das Ö1 Mittagsjournal gehört und immerhin ca 15 Minuten durchgehalten. Mehr geht wirklich nicht. Hier nur zwei zufällige Punkte, die zeigen, dass der ORF nicht reformierbar ist:

1. Im Bericht über die drohende Insolvenz der AUA wird ein kurzer Abriss über das österreichische Insolvenzrecht gegeben. Dabei verwendet der Sprecher ständig den Ausdruck "Masseverwalter", obwohl seit der nun bereits über 10 Jahre zurückliegenden Insolvenzrechtsnovelle der Begriff "Insolvenzverwalter" gesetzlich vorgesehen ist.

Nur eine Kleinigkeit? Mag sein, aber wenn man dem ORF nicht einmal bei solchen kleinen Dingen trauen kann, wie sieht es dann erst bei den wichtigen Sachen aus?

2. Ganz aufgeregt berichtet man über Schulleiter, die angeblich den Kindern vorschreiben, auch am Schulweg eine Maske zu tragen. Ist natürlich, wie der ORF heldenhaft recherchiert, überzogener Unsinn. Grund dafür dürfte eine missverständliche Mitteilung des Unterrichtsministeriums gewesen sein, die offenbar leicht panische Schuldirektoren zu derartigen Vorschriften veranlasste.

Jetzt könnte man natürlich sagen: Bravo ORF, immerhin berichtest du kritisch über Fehler des Ministeriums. Komisch nur, dass über Fehler des Gesundheitsministers (und die aufzuzählen reicht ein ganzes Mittagsjournal nicht) nie so berichtet wird; sondern immer in einer Art devoter Grundhaltung und mit großem Verständnis für Fehler aller Art.

Warum mag das so sein? Vielleicht liegt es an der Parteizugehörigkeit der jeweiligen Personen, ÖVP im Unterrichtsministerium, Grüne im Gesundheitsministerium? Aber das kann doch nicht sein, weil der ORF ja gesetzlich zur Objektivität verpflichtet ist.

Fazit: Diesem ORF ist nicht zu helfen. Je rascher er komplett aufgelöst wird, desto besser für alle. Und auch für die ORF-Journalisten, die sich endlich eine ehrliche Arbeit suchen können.