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M.M. (ORF Radio Mo, 26.10.2020, 17:00)
Das Journal um Fünf

Am Nationalfeiertag bot das abendliche „Journal um Fünf“ der ORF-Regionalradios in einem einzigen Beitrag, gestaltet von Karin Ludwig, zwei inhaltlich prinzipiell ähnliche, aber doch ganz unterschiedlich formulierte Meldungen:

„Trotz der steigenden Zahlen protestieren rund tausend Corona-Skeptiker heute unter dem Motto 'Österreich steht auf' gegen die strengen Regeln der Regierung und halten diese dementsprechend auch nicht ein. Kein Babyelefant, nur wenige Masken. Sie gehen von der Ärztekammerzentrale bis zur Staatsoper; die Polizei beobachtet die Kundgebung und fordert die Teilnehmer immer wieder auf, den Mindestabstand einzuhalten. Sie schreitet aber nicht ein, solange die zuständige Gesundheitsbehörde MA15 nicht die Anweisung einer Auflösung gibt. Diese befürchtet aber Tumulte, weshalb sie von einer Auflösung absieht.

Anzeigen hat die Polizei hingegen gestern in einem Vereinslokal in Meidling erstattet; 42 an der Zahl. In einem Kulturvereinslokal sind 18 Leute dicht gedrängt zusammen gesessen und haben Karten gespielt. Der Betreiber des Lokals spricht von einem Missverständnis und von unklaren Regeln.“

Soweit der Bericht im holprigen O-Ton. Auch wenn in der zweiten Teil der Meldung wie üblich die EINE wesentliche Information weggelassen wird (die man sich aber leicht dazu denken kann), trieft sehr viel Verständnis für die armen Kulturfreunde und entsprechendes Unverständnis für die hier so rigoros vorgehende Polizei aus dem Praktikanten-Beitrag. Wenn es nach der ORF-Haltungsjournalistin gegangen wäre, hätte die Exekutive in den beiden Fällen genau umgekehrt agieren sollen.