ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (ORF 2 Do, 29.10.2020, 19:30)
Zeit im Bild 1

Man glaubt es nicht: In Nizza wird drei Gläubigen von einem Islamisten in einer Kathedrale bestalisch die Kehle durchgeschnitten - und der ORF beginnt seine Hauptnachrichtensendung mit einem Satz, der, bevor noch das eigentliche Verbrechen berichtet wird, gleich von vornherein klarzumachen versucht, dass die Tat von französischer Seite (durch ein Satiremagazin) - wörtlich: - "provoziert" worden wäre. Und dann gleich noch einmal: Das Verbrechen sei "fast erwartbar" gewesen.

Das ist wohl die überhaupt übelste Manipulation, Hetze und Verdrehung, die es in den letzten Monaten im einschlägig leider überaus fruchtbaren Gebührenfernsehen gegeben hat.

Das Opfer ist schuld, nicht der Täter.

Das erinnert an die Sexualtäter, die sich auch oft darauf ausreden, dass die überfallene Frau sie durch ihr Äußeres provoziert hätte, also selber schuld sei.

Das ist absolut unfassbar, ganz egal, ob die Redaktion oder der sattsam bekannte Christian-Kern-Freund Tarek Leitner, der diesen Satz sagt, verantwortlich für diesen Skandal ist. Wäre der ORF noch irgendwie oder gar ordentlich geführt, hätte er noch einen Generaldirektor, der außer Intrigieren irgendetwas von einem Medium versteht, dann bekäme der Verantwortliche jetzt mindestens ein halbes Jahr zum bildschirmfernen Nachdenken aufgedonnert.

In einer späteren Passage der gleichen Sendung wird dann nochmals behauptet, es ginge um einen "Karikaturenstreit". Als ob in einem demokratischen Rechtsstaat eine Karikatur auch nur zu einem Tausendstel Promille solche grässlichen Verbrechen rechtfertigen könnte.

Kaum weniger schlimm dann die Korrespondentin aus Paris, die im gleichen Zusammenhang allen Ernstes behauptet, dass "Blasphemie" zu den französischen "Grundwerten" zählen würde. Auch das ist absolut sagenhaft!

Denn natürlich ist auch für die Franzosen Blasphemie kein Wert. Das ist vielmehr nur die von ihnen hochgehaltene Freiheit, im Konkreten die Meinungsfreiheit, deretwegen auch Blasphemie hingenommen werden muss.

Wahrlich ein dramatischer Unterschied. Aber um im ORF Korrespondent zu werden, muss man den ja offensichtlich nicht begreifen.

Mit all diesen Unsinnigkeiten vermeidet es der ORF, einen der eigentlich wichtigsten Aspekt der Bluttaten auch nur zu erwähnen: nämlich dass schon wieder ein sogenannter "Flüchtling" der Täter gewesen ist. Also einer aus jener Gruppe, für die der ORF riesige Kampagnen gefahren hat.

Aber was interessiert einen Linken schon der Täter, wenn man ihn als "provoziert" in Schutz nehmen kann ...