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Fekete György (Ö1 Mo, 11.01.2021, 13:00)
Punkt Eins - Jobs mit Zukunft

Die Zukunft der deutschen Sprache

Auf Ö1 wird zwischen 13 und 14 Uhr wochentags eine "Diskussionssendung" gebracht, in der fast immer (Ausnahmen bestätigen die Regel) mehrere Gäste und der Moderator ein im linken Meinungsspektrum beheimatetes Thema behandeln, wobei zumeist alle einer Meinung sind. So weit, so erwartbar, so ORF.

Die Sendung vom 11.1.2021 weist aber in die Zukunft und ist es wert, festgehalten zu werden. Das Thema ist eigentlich unwichtig bzw so binsenhaft, dass es eine Diskussion dazu gar nicht braucht. Nämlich "Jobs mit Zukunft - mehr Chancen durch digitale Kompetenzen". Weil: Natürlich hat man mit digitalen Kompetenzen bessere Berufsschancen als ohne. Und bei den wirklich problematischen Fällen (hier sind wieder einmal die Migranten führend) ist die digitale Inkompetenz das geringste Problem, können doch diese Leute oft nicht einmal lesen und schreiben.

Zu Wort kommen die üblichen Experten aus Soziologie und Arbeiterkammer. Dazu gibt es noch Anrufer, die "zufällig" genau in der Berufsbildungsbranche arbeiten, wobei man sich fragt, ob die wirklich alle während ihrer Arbeitszeit Ö1 hören oder ob vorher ein Rundruf zur Teilnahme aufgefordert hat.

Jedenfalls und insgesamt: Es soll hier nicht um den Inhalt der Sendung gehen, sondern um die Form. Konkret, um die Sprache der Diskutanten und der Moderatorin. Bei den Diskutanten (auch den am Telefon beigechalteten) hat der Genderwahn bereits derart um sich gegriffen, dass ausschließlich (!) die weibliche Form eines Wortes verwendet wird (Arbeitnehmerinnen, Migrantinnen, usw). Wohl wird es so sein, dass eigentlich beide Geschlechter gemeint sind (also: Migrant*Innen), allerdings kann man den Genderstern beim Sprechen ja nicht hören. Musterschüler ist - wie zu erwarten - der "Experte" der Arbeiterkammer, der wirklich jedes (!) Wort gendert. Man kommt sich während er spricht wie in einer Kabarettsendung vor.

Geradezu erholsam ist da schon die Sprache der ORF-Moderatorin, die wenigstens (wenigstens?) beide Geschlechter zu Wort kommen läßt (also: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer). Dadurch ziehen sich ihre Wortmeldungen zwar in absurde Längen, aber immerhin hat der Hörer noch den Eindruck, dass es in der Sendung nicht ausschließlich um Frauen geht.

Fazit: Das Grüßen des Gender-Gesslerhutes hat bereits derart extreme Formen angenommen, dass man sich in einem Kabarett wähnt. Wer am bravsten gendert, wird wohl am ehesten befördert. In Zukunft wird man wohl keinen Text mehr lesen oder hören können, der nicht durch die unsinnige Doppelnennung der Betroffenen (mein Highlight: "Einwohnerinnen und Einwohner") komplett zerstört wird. Als Lösung empfiehlt sich entweder komplette Medienabstinenz oder, dass man zumindest in eigenen Texten konsequent jedes Gendern vermeidet.