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Rupert Hochländer (ORF Online, Mi, 3.8.2021, 9:36) (Online Di, 03.08.2021, 09:36)
Übersterblichkeit in Österreich höher als in Deutschland
Link: https://orf.at/stories/3223422/

Ein deutsch-israelisches Forscherteam hat die Sterbedaten während der Coronavirus-Pandemie von rund 100 Ländern in vergleichbarer Form aufbereitet. Ein Ergebnis: Die Übersterblichkeit – die Zahl der Toten über die gewöhnlich zu erwartende Sterblichkeit hinaus – lag in Österreich deutlich höher als in Deutschland.

Mit rund 50 zusätzlichen Toten pro 100.000 Einwohnern habe Deutschland in der Pandemie eine viel geringere Übersterblichkeit erfahren als umliegende europäische Länder. In Österreich, Frankreich und den Niederlande lag sie bei 110, in der Schweiz bei 100, in Belgien bei 140, in Polen bei 310 und in Tschechien bei 320. Nur Dänemark verzeichnete keine Übersterblichkeit.

Soweit der Bericht auf ORF.at, der - offenbar auf einer Agenturmeldung beruhend - fast gleichlautend auch auf focus.de und tagesschau.de zu finden ist.

Österreich weist in der Originalstudie (https://elifesciences.org/articles/69336) eine Übersterblichkeit von 9.800 Personen aus bei einer Angabe von 10.000 Coronatoten nach der offiziellen Zählweise, also an oder mit Corona verstorben. Das entspricht einer Steigerung von 12 Prozent. 

Interessant wäre nun der Vergleich mit dem vielgescholtenen Schweden, das ja erwiesenermaßen eine viel weniger restriktive Politik verfolgt hat, wo daher eine höhere Übersterblichkeit zu erwarten wäre. 

Die Zahlen von Schweden, die nirgends außer in der Originalveröffentlichung zu lesen sind:

Coronatote: 15.000

Übersterblichkeit: 8.900

d.h. 90 zusätzliche Tote pro 100.000 Einwohner und eine Steigerung um 10 Prozent, somit erheblich geringer als in Österreich!

Hier wäre eine Grundlage für eine evidenzbasierte Diskussion über die Coronapolitik, aufbauend auf einem Beobachtungszeitraum von mehr als einem Jahr, vorhanden. 

Leider werden diese interessanten Zahlen aber dem  Publikum vorenthalten.