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Morgenjournal (II)

oe1Andere, Sa, 06.05.2017, 00:14 | Werner Reichel

100 Tage Bundespräsident Alexander van der Bellen. Ö1 zieht eine erste Bilanz. Der geneigte orf-watch-Leser, sollte er dieses Morgenjournal nicht gehört haben, kann sich sicher gut vorstellen, wie diese Bilanz ausgefallen ist. Obwohl … Es war schlimmer.

Weil sogar Ö1 - man glaubt es kaum - noch eine journalistische Schamgrenze kennt, lobpreiste kein ORF-Redakteur den Bundespräsidenten. Für diese Aufgabe hat man sich einen externen Jubelperser, eine wenig bekannte Politologin ins Studio geholt. Die Dame begann sogleich den „unbedachten“ Kopftuch-Sager Van der Bellens umzudeuten. So etwas nennt man Reframing. Diese Technik wird unter anderem bei NLP angewandt. Wir erinnern uns: Mit dem bösen NLP soll nach linker Legende Norbert Hofer Van der Bellen in den TV-Duellen in Bedrängnis gebracht haben.

Wie auch immer. Laut dieser „Expertin“ war das eigentliche Problem nicht der Kopftuch-Apell Van der Bellens, sondern die Reaktionen darauf, die „sehr viel über die politische Kultur in Österreich aussagen“. Soll heißen, die xeno- und islamophobe Bevölkerung hat Van der Bellen missverstanden, der Bundespräsident als Opfer der dämlichen und latent rassistischen Österreicher. So passt die Geschichte wieder ins simple linke Ö1-Weltbild. "Expertin" sei dank.

All die anderen Fettnäpfchen, in die der Bundespräsident in den vergangenen Tagen gelatscht ist, hat man einfach ignoriert. Beim Genossen Alexander ist man in solchen Dingen recht großzügig. Stattdessen sprach Frau Politologin, die VdB auf Sendung hemmungslos anhimmelte, von den guten Signalen, die er aussendet, oder sie schwärmte vom offiziellen VdB-Protrait. Fremdschämen mit Ö1.

Ein peinlicher altlinker Radiosender huldigt einem peinlichen altlinken Bundespräsidenten. Da freuen sich alle peinlichen … Es sind aber eh nicht mehr allzu viele, denn die Beliebtheitswerte von VdB sind zuletzt in den Keller gerasselt. Das hat sich aber noch nicht bis zu Ö1 durchgesprochen.