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ORF2Andere, Di, 03.10.2017, 22:06 | Werner Reichel

Sie können einem fast leidtun. Da sitzen SPÖ und ORF und versuchen verzweifelt mit Sandeimerchen ihren lecken linken Seelenverkäufer doch noch vor dem 15. Oktober trocken zu bekommen und aus immer mehr Ritzen, Löchern und Spalten dringt Wasser ein. In der ZiB1 wird versucht, den SPÖ-Skandal – sagen wir es freundlich – in ein möglichst mildes Licht zu rücken. Da stellt Tal Silberstein dem Bundeskanzler einen Persilschein aus. Ja, Tal Silberstein. Der, der in Israel verhaftet worden ist. Dass diese Aussage völlig wertlos ist, stört den ORF nicht und wird dem ORF-Zuseher auch nicht näher erläutert.

Wie seriöser Journalismus funktioniert, kann der Staatsfunk ausgerechnet von der Kronenzeitung lernen. Die hat über Silbersteins Aussagen folgendes geschrieben: „Wie am Dienstag in der ‚Krone‘ berichtet, bemüht sich die Umgebung von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) darum, Interviews mit Tal Silberstein in österreichischen Zeitungen zu platzieren. Wir machen bei so etwas nicht mit. (…) Das war ein unanständiges Angebot. Ein Angebot, das man ablehnen muss. Es war ein erneuter dummdreister Versuch der SPÖ-Spitze, die Medien für ihre Sache zu instrumentalisieren.“ Der Versuch war zwar dummdreist, aber manche haben sich trotzdem instrumentalisieren lassen...

Die Genossen Matznetter und Kern durften in dem Beitrag – nach dem Motto: Mein Name ist Hase … - einmal mehr unhinterfragt beteuern, von all dem nichts gewusst zu haben. Eigentlich seien sie selbst die einzigen Leidtragenden. Man versucht auf die Tränendrüsen zu drücken. Jämmerlich. Sich als Opfer darzustellen, gehört allerdings zu den grundlegenden Fähigkeiten eines jeden aufrechten Linken. Und Kern fragte sich in dem Beitrag ernsthaft, wer diese ganze unangenehme Geschichte wohl erfunden habe. Ja, wer wohl? Wer hat einen weltweit bekannten Spezialisten für Dirty Campaigning engagiert, der dann das gemacht hat, wofür man ihn eben engagiert und teuer bezahlt? Kritiker kamen in dem ZiB-Beitrag nicht zu Wort. Auch da liegt der ORF auf einer Linie mit der SPÖ, die den Kern-Silberstein-Skandal ja bekanntlich intern „aufklären“ möchte. Die unerschrockene Matznetter-Task-Force arbeitet bereits auf Hochtouren.

Und während in der ZiB dieser Beitrag läuft, ist auf diepresse.com zu lesen, dass, Paul Pöchhacker, der Teil der dreiköpfigen SPÖ-Kampagnenleitung war, von Anfang an in die Sache involviert gewesen ist und die roten Fake-News-Seiten auch nach der Verhaftung Silbersteins weiterbetrieben hat. Und keiner will etwas davon gewusst haben. Also doch nichts mit den von der SPÖ verbreiteten kruden Verschwörungstheorien, wonach die ÖVP dahinterstecke. Und so versucht man sich irgendwie weiter durchzuwurschteln, beschädigt weiter rücksichtslos den Staat, die Demokratie, das Vertrauen der Menschen in Politik und Medien, anstatt es ausnahmsweise mal mit ehrlicher Politik bzw. objektivem Journalismus zu probieren.