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Nur nicht seine Abstammung nennen

Andere, Mo, 23.07.2018, 20:55 | Andreas Unterberger

Der ORF ist wieder einmal politisch-korrekt bis in die Fingerspitzen, weshalb er wieder einmal seinen Informationspflichten nicht nachkommt.

Man erfährt im Gebührensender zwar alles zur Affäre um den Leibwächter des französischen Präsidenten, der etwas zu oft und zu heftig geprügelt und zu Unrecht einen Polizeihelm getragen hat - also zum heurigen Sommerthema der Franzosen, die nach den Straßenrandalen den WM-Sieg ihrer Fußballer erstaunlich schnell verräumt haben. Man erfährt freilich doch nicht ganz alles.

Eines erfährt man nämlich nicht, weder online, noch in einer der gehörten Sendungen: nämlich dass Alexandre Benalla sich schon mehrfach nicht strafrechtlich-korrekt verhalten hat. Und dass er nordafrikanischer Abstammung ist. Das weiß zwar jeder Franzose schon auf Grund des Familiennamens. Die Österreicher, die sich mit marokkanischen Namen nicht so auskennen, sollen es dem ORF zufolge nicht erfahren.

Ob es wesentlich ist? Nun, wenn man schon über jedes Detail dieser (in Wahrheit wohl die derzeitige Aufregung nicht ganz werten) Affäre berichtet, gehört das selbstverständlich dazu. Selbst der "Standard" erwähnt diesen Aspekt (und dass der Mann seinen Vornamen geändert hat). Denn dort arbeitet man bei aller Linksorientierung primär journalistisch.

Natürlich gehört es bei einer so breiten Berichterstattung als zentrale journalistische Pflicht dazu, alles über die Zentralperson zu berichten. Und nicht immer genau das wegzulassen, was der selbstgestellten Hauptaufgabe der ORF-Redakteure im Weg sein könnte. Eben der linkskorrekten Umerziehung, in der Migranten nie die Bösen sein können.

Zum Glück ist ja Donald Trump ein erlaubter Böser, sodass man alles über seine Vorfahren erfahren hat. Über Barack Obama ebenfalls. Aber der war ja ein Guter.

Kleiner Tipp an die ORF-Leute zu einem Trick, wie man zumindest in dieser Causa journalistisch werden könnte: Man macht Benalla einfach zu einem Guten - was er ja eigentlich zwangsläufig sein muss, da Oppositionschefin Le Pen sein Verhalten scharf kritisiert. Und die ist ganz eindeutig der Inbegriff einer Bösen. Da muss der gemeine ORF-Redakteur gar nicht im "Falter" nachblättern. Das weiß er auch so.