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ORF2Andere, Sa, 18.08.2018, 19:30 | Andreas Unterberger

Schon früh am Morgen beginnt im Radio die ORF-Hetze und endete am Abend (vorerst) mit der ZIB. Diesmal ist die Kneissl-Hochzeit und der Besuch von Wladimir Putin der Anlass.

Die ZIB behauptet in ihrer Hassberichterstattung: "Es hat viel Kritik gegeben." Dabei stammt diese Kritik ausschließlich von Rot-Grün und den diesen nahestehenden Zeitungen (sowie einigen ukrainischen Politikern). Als ob diese bisher irgendetwas, was die Regierung tut, nicht kritisiert hätten.

Und im Morgenjournal wird der Vorbericht darüber von der Moderatorin des Frühjournals so eingeleitet: Es sei ein Besuch, "der vor allem einen aufwertet: Putin." 

Wir lernen: All die Steirer, all die Fremdenverkehrsmenschen, die seit Tagen den geradezu unermesslichen Werbewert der Putin-Visite bei der Hochzeit für die Südsteiermark und den österreichischen Wein in den Himmel rühmen, sind Dummköpfe. Die Moderatoren-Genossin weiß es besser: Österreich wird nicht aufgewertet.

Wir lernen: Wenn die deutsche Bundeskanzlerin den russischen Präsidenten einlädt, ist das toll. Wenn aber die österreichische Außenministerin ihn zu ihrer Hochzeitsfeier einlädt (sie tat das eigentlich nur eher beiläufig im Smalltalk mit Putin bei einer früheren Begegnung), ist das ein Skandal und eine Aufwertung Putins.

Bei aller legitimen Kritik an der russischen Politik: Das Stänkern des ORF (im Gefolge von Rot-Grün) gegen die Einladung Putins ist miese Heuchelei. Denn als einst Bruno Kreisky viel größere Verbrecher wie beispielsweise die Herren Arafat oder Ghadafi dauernd zu offiziellen, Arbeits- und Privatbesuchen nach  Österreich geladen hat, ist das durch die Bank als große Weisheit eines Staatsmannes gefeiert worden. Und selbst wenn hie und da angedeutet worden war, dass das keine ganz zimmerreinen Menschen seien, wurde sofort argumentiert: Umso wichtiger sei es, mit ihnen zu reden, damit kein noch größeres Unheil entstehe.

Wir lernen: Was bei einem Bruno Kreisky als große Weisheit geradezu angebetet worden war, ist bei der jetzigen Regierung eine skandalöse Dummheit. Selbst wenn es um eine Staatsvertrags-Signatarmacht geht.

Ach ja: Natürlich werden im ORF auch die Polizei-Kosten des Besuchs in dieser Sendung und in vielen anderen groß thematisiert. Schließlich ist der ORF noch bei jeder Dummheit von Rot-Grün nachgetrottet.

Dieser Vorwurf ist freilich noch skurriler. Denn selbstverständlich lässt sich Österreich die Sicherheit ausländischer Staatsgäste auch dann Etliches kosten, wenn diese beispielsweise nur zum Skifahren nach Österreich kommen (also wenn sie nicht am Rande eines privaten Events eindeutig auch politische Gespräche führen). Und ebenso selbstverständlich lässt Österreich bei Reisen ausländischer Präsidenten in die benachbarte Schweiz sogar die Eurofighter rund um die Uhr fliegen (was deutlich teurer ist als ein paar hundert steirische Polizisten, die zwei Tage lang Überstunden machen). Österreich tut das etwa jedes Jahr beim Weltwirtschaftstreffen in Davos. Ohne dass Österreich dem Treffen dafür eine Rechnung schicken könnte.