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Zeit im Bild

ORF2Andere, Sa, 25.08.2018, 22:31 | Andreas Unterberger

Es ist atemberaubend. Der ORF begeht den absolut gleichen Fehler wie im Herbst 2015: Er stellt sich mit gewaltiger Emotion neuerlich an die Spitze der Refugees-Welcome-Front. Am Vortag war es Tarek Leitner durch ein hetzerisches Interview mit einem evangelischen Theologen, den er mit Schaum vor dem Mund - wenn auch vergeblich - zu einer Verurteilung der Nichtaufnahme einer Schiffsladung voller afrikanischer Möchtegern-Migranten bewegen wollte.

Tags darauf setzt sich dann angesichts der Tatsache, dass man sich nicht einmal mehr auf evangelische Theologen verlassen kann, minutenlang der Außenpolitik-Chef der ZIB selber vor die Kamera, um mit zwar völlig wirren Sätzen, aber umso klarerer Tendenz die Aufnahme der Migranten in Europa zu verlangen. Der angeblich zur Objektivität verpflichtete ORF beschimpft durch einen seiner Funktionsträger dabei Italien wie auch den österreichischen Bundeskanzler auf das Übelste. Und bemüht für seine linksradikale Polemik plötzlich sogar das von den gleichen Linken sonst so verachtete Abendland.

Der gesamte Auftritt ist so ungeheuerlich, dass man ihn unbedingt im Wortlaut wiedergeben (und nur mit einige kursiv in Klammer gesetzten Anmerkungen versehen) muss. 

Frage des Moderators (bekanntes Primitivmotto des Senders: ORFler interviewt ORFler) in Bezug auf das mit illegalen Migranten volle Schiff, das in einem italienischen Hafen liegt: "Italien fordert EU-Hilfe ein. Ist das nicht eigentlich auch legitim?"

Antwort Pfeifer: "Ich finde ja. Ich war im fernen Jahr 2003 als Reporter auf Lampedusa (wen auch immer das interessiert) und schon damals bestand (bei wem?) kein Zweifel daran, dass Italien die Herausforderung der Migration nicht alleine bewältigen kann, nur gemeinsam mit der Europäischen Union (Auch im restlichen "Interview" kein Wort des Funktionärs des ÖSTERREICHISCHEN Gebührenfernsehens, dass Österreich im Verhältnis zu seiner Größe viel mehr Migranten aufgenommen und auch nie Hilfe der EU bekommen hat). Und heute: Zwölf EU-Beamte versammeln sich in Brüssel (Was weiß ein ORF-Mann schon davon, dass das keineswegs "EU-Beamten" waren, sondern Vertreter einzelner Mitgliedsstaaten, während die anderen nicht einmal teilnehmen wollten) und finden für ein einzelnes Flüchtlingsschiff keine Lösung (Es übersteigt offenbar endgültig das Hirn des Herrn Pfeifer, was sonst alle Europäer begreifen, dass es eben nicht nur um eine "einzelnes" Schiff geht, sondern darum, dass jede "Lösung" für dieses Schiff Folgewirkung für Tausende andere Schiffe haben wird). Und es kann nur schwieriger werden. Denn mittlerweile gibt es in Italien eine Regierung, die nicht davor zurückschreckt, auf dem Rücken der Schiffbrüchigen ("Flüchtlinge" ist offensichtlich nicht mehr genug, um auf die Tränendrüsen zu drücken, jetzt sind die Afrikaner, die unbedingt und ohne Rücksicht auf die Bedingungen nach Europa einwandern wollten, schon automatisch "Schiffbrüchige") eine erpresserische (wohlgemerkt: Diese glatte strafrechtliche Verleumdung sagt der zu Objektivität verpflichtete ORF-Mann wörtlich!!) und rechtswidrige (auch wörtlich!) Politik zu machen. Das ist alles andere als legitim (Wie bitte? Hat der Mann nicht am Beginn seiner Antwort gesagt, dass er Italiens Verhalten für legitm hält?)."

Frage des Moderators: "Apropos Erpressung. Kanzler Kurz hat heute der Drohung aus Italien eine Abfuhr erteilt, der Drohung Richtung Brüssel. Andererseits fährt er selbst einen durchaus strikten Kurs in Sachen Migrationspolitik. Wie passt das zusammen." 

Antwort Pfeifer: "Nun, der Bundeskanzler hat am Sonntag mit seiner Empfehlung, dass kein Land mehr Schiffe aus Nordafrika anlegen lassen soll (was Kurz in Wahrheit schon lange gefordert hat), eine gewisse Sympathie für Matteo Salvini gezeigt, wobei es auch dafür keine Rechtsgrundlage gibt (Weiterer Gipfelpunkt der Absurdität: Pfeifer behauptet also allen Ernstes, dass man eine Rechtsgrundlage braucht, um Sympathien zu zeigen). Insofern schlägt er heute mit seiner klaren Zurückweisung der römischen Budgetdrohung einen ganz anderen Ton an (Wie bitte? Wo soll da ein Widerspruch sein? Was hat die eine Kurz-Aussage mit der anderen zu tun?), durchaus in Einklang mit der Europäischen Kommission. Insofern hat Sebastian Kurz damit immerhin zu seiner Rolle als amtierender EU-Ratspräsident zurückgefunden (die Wünsche des Herrn Pfeifer sind also offenbar gleich die Rolle eines Ratspräsidenten)."

Frage: "Kommen wir zurück zum Schiff in Catania. Wie gehts da weiter?"

Pfeifer: "Ministerpräsident Conte droht nach dem Nichtergebnis von Brüssel mit Konsequenzen, während Italiens Staatsanwälte versuchen, Innenminister Salvini klarzumachen, dass seine Politik einer Geiselnahme nahekommt (eine weitere ungeheuerlich Aussage, die einer glatten Verleumdung nahekommt: Weil eine Regierung illegale Migranten nicht einreisen lässt, begeht sie laut Pfeifer eine Geiselnahme! Es ist keine einzige Aussage eines Staatsanwalts bekannt, welche das Wort "Geiselnahme" enthält). ... Wir erleben wieder einen Schiffbruch europäischer Migrationspolitik (nochmals schmuggelt er so das Wort Schiffbruch ein). Allmählich bekommt man den Eindruck, dass eine große humanitäre Tradition des Abendlandes auf ihren Untergang zusteuert. (Eine weitere ungeheuerliche Aussage zum Schluss, die eine glatte Lüge darstellt: Als ob es seit der ersten Völkerwanderung jemals eine europäische - oder andere - Tradition gegeben hätte, jeden hereinzulassen, der nach Europa hereinwill! Wir lernen: Linksradikale mutieren plötzlich zum Hüter einer - freilich von ihnen erfundenen - abendländischen Tradition, wenn ihnen die Argumente ausgehen)."

Wer es nicht glauben kann, was da alles steht, soll es sich selbst anhören. Der ORF ist außer Rand und Band. Und wir müssen für diese ständige linksradikale Hetze zahlen ...