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Wie linke Medien ein Kind instrumentalisieren

Andere, Mi, 23.01.2019, 17:56 | Werner Reichel

Der internationale Klimazirkus hat ein neues Pferdchen, das besonders drollige Kunststücke vollführt. Es handelt sich um ein schwedisches Mädchen mit Zöpfen. Eine Art Öko-Pippi-Langstrumpf. Sie bläst den fiesen Kohlenstoffdioxid-Produzenten, also den Kapitalisten den Marsch, um dich und mich zu retten.

Die putzige „Klimaaktivistin“ nimmt viel für die Zukunft unseres Planeten auf sich. Sie schwänzt jeden Freitag die Schule, um mit einem Pappschild gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Mit der Verlängerung des Wochenendes die Welt retten, das gefällt den Linken, entspricht genau ihrem Verständnis von Aktivismus und Zivilcourage. Wenn die 16-jährige auch noch ein paar Scheiben einschlagen und Polizisten beschimpfen würde, wäre sie überhaupt unschlagbar. Außerdem sagt sie Sätze auf, wie, die Armut der Vielen bezahle den Luxus der Wenigen. Abgestandener linker Bullshit. Von wem sie das wohl hat?

Dafür gibt es jedenfalls viele mediale Zuckerstückchen. Da lacht das Herz der neosozialistischen Weltretter. Kinder eignen sich besonders gut, um solche linken Binsenweisheiten unter die Leute zu bringen, um die Menschen moralisch zu erpressen, damit das Geld der anderen Leute reichlich in die richtigen Kanäle fließt.

Deshalb versucht die linke Mainstreampresse das Mädchen zum Klimastar aufzubauen, zum Vorbild für die Jugend. Das Angebot ist verlockend: Schulschwänzen für eine bessere Welt. „Die Aktion fand bereits Nachahmerinnen und Nachahmer in aller Welt“, strahlt der ORF. Ihren ersten großen Auftritt hatte Greta vor einem fast leeren Saal bei der Klimakonferenz in Katowice. Die leeren Sitzreihen zeigten die internationalen TV-Sender damals nicht, dafür wurde der spärliche Applaus massiv verstärkt, um den Zussehern ein begeistertes Publikum vorzutäuschen. Alles für den guten Zweck.

Autor Roger Letsch auf der Achse des Guten: „Zogen im 13. Jahrhundert die Flagellanten durch die Städte Oberitaliens und Deutschlands, um sich die eigene Sündhaftigkeit selbst aus den Körpern zu peitschen, bestraft sich Greta mit dem Totalverzicht auf Flüge und dadurch, dass sie per Elektro-Auto von Schweden nach Katowice reiste. Wie vorbildlich!“

Man instrumentalisiert das naive Kind, das lediglich nachplappert, was man ihr im politisch überkorrekten Schweden jahrelang vorgekaut und eingetrichtert hat. Das Tolle an der politisch korrekten Sprechpuppe, ihre Botschaften, Forderungen und Argumente liegen auf dem intellektuellen Niveau der erwachsenen Klimaretter.

Zu fordern, ohne sich der Konsequenzen dieser Forderungen auch nur annähernd bewusst zu sein, kann man einer 16-jährigen kaum vorwerfen. Das ist in dem Alter so. Deshalb treibt man sie als Zirkuspferdchen durch die Manege des internationalen Klimazirkus und die linke Mainstreampresse sorgt für die entsprechende Publicity.  

Selbstredend ist er ORF auf diesen Zug aufgesprungen und berichtet völlig unkritisch über Greta-Thunberg-Klimastar. Er macht sie zur Heldin des Weltwirtschaftsforums in Davos, weil sie klimaschonend mit dem Zug die weite Reise dorthin auf sich genommen hat. Wahnsinn. Das beeindruckt den ORF dermaßen, dass er es sogar zur Headline macht: „Per Zug zum Weltwirtschaftsforum“. Zu meinen Interrail-Zeiten habe ich Hunderte Kilometer per Bahn zurückgelegt. Der ORF hat aber nie darüber berichtet.

Werbung für Davos ist das jedenfalls nicht. Nachdem Trump, May und Macron abgesagt haben, macht man einfach eine 16-jährige Göre aus Bullerbü zur Attraktion des Weltwirtschaftsforums. Der ORF singt wahre Lobeshymnen über das neue Zirkuspferd der Klimahysteriker: „Sie fordert, dass mehr gehandelt und weniger bloß über den Klimawandel geredet wird.“ Wow. Kinder für seine politischen Ziele zu missbrauchen, ist unterste Schublade.