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Ö1 Mittagsjournal

oe1Andere, Di, 12.02.2019, 19:36 | Andreas Unterberger

Mit höchste besorgtem Ton wird im ORF wieder einmal über die Gefahr sogenannter Verschwörungstheorien schwadroniert. Diesmal aus Frankreich. So als ob halt Politik und Medien wüssten, was Wahrheit und was Lüge oder gar Verschwörung sei. Als besonders drastisches Beispiel wird der Eindruck vieler Sympathisanten der Gelbwesten-Bewegung angeführt, dass die Elite einen großen "Bevölkerungsaustausch" betreibe. Das wird unhinterfragt als eine haltlose Verschwörungstheorie dargestellt, also als komplett erstunken und erlogen.

So weit, so gähn - hätte man nicht zufällig vier Stunden vorher leichtsinnigerweise auch schon das Ö1-Morgenjournal gehört. Da wurde in ebenso dramatischem Ton, nur diesmal vom (so wie der Pariser Kollege ebenfalls immer ganz weit links-links palavernden) Korrespondenten aus Deutschland breit über die Forderung der Bertelsmann-Stiftung berichtet, derzufolge Deutschland über viele Jahrzehnte unbedingt die Zuwanderung von 260.000 Menschen bräuchte. Jedes Jahr, was zweieinhalb Millionen im Jahrzehnt ergäbe. Wieder wird das Berichtete mit keiner Silbe, keinem Zwischenton in Frage gestellt (als ob Gesellschaften und Ökonomien nicht flexibel auf demographische Veränderungen reagieren könnten, als ob die Demographie ein unbeeinflussbares Naturgesetz wäre).  

Genau das in diesem Bericht Berichtete ist aber haargenau das, was der Pariser ORF-Mann als besonders typische Verschwörungstheorie hingestellt hat!

Wie soll das alles zusammenpassen, außer gar nicht? Nun gut, immerhin wissen wir jetzt: Der ORF selbst betätigt sich als Verbreiter von Verschwörungstheorien. Denn zumindest einer der Korrespondenten, wenn nicht beide, hat völligen Nonsens berichtet.

PS: Übrigens noch nie habe ich im ORF das als Verschwörungstheorie entlarvt gehört, was am sichersten eine ist. Und was schon vielen Millionen Menschen das Leben gekostet hat: Das ist die marxistische Theorie, dass jeder Arbeitgeber die ausgebeuteten Lohnabhängigen gewaltiger Summen als "Mehrwert" beraube, weshalb eine sozialistische Revolution nötig wäre.