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Roter Jubeltag im Rotfunk - kein Platz für Negatives

Andere, Mi, 01.05.2019, 18:45 | Niklas G. Salm

Der 1. Mai - was für ein herrlicher Tag! Vor allem für Sozialisten, auch für die beim Rotfunk. Da werden auf ORF-Online Jubelgeschichten verbreitet, dass es nur so rauscht. Joy Pamela, Michael Ludwig, Andreas Schieder, AK-Präsidentin Anderl - alle dürfen sich nicht nur selbst loben, sondern auch frei von der Leber weg gegen die Regierung hetzen, dass es eine wahre Freude ist.

Michael Ludwig erinnerte an die zwei "brutalen Faschismen" in Österreich und meinte damit auch den Ständestaat, der eigentlich gegen die Nazis vorgegangen ist. Außerdem sei eine Koalition der Roten mit der bösen FPÖ undenkbar – nur was ist eigentlich mit dem Burgenland? Gehört die dortige Landeshauptmann-Partei nicht mehr zur den Genossen? Joy Pamela warf den Freiheitlichen die Verwendung "rechtsextremer Begriffe und Codes" vor. Das Schöne an Codes ist ja bekanntlich, dass sie nicht jeder versteht. Womit man praktischerweise alles zu Nazi-Codes erklären kann, was man in letzter Zeit auch ausgiebig tut.

Weiters packte Joy Pamela auch wieder die ganzen alten Kamellen aus der roten Mottenkiste aus. Vom 12-Stundentag bis zur abgesetzten "Aktion 20.000" ist alles ganz schrecklich im Lande. Aber das findet ja auch der ORF jeden Tag. Andreas Schieder zog auch noch gegen die "rechten Brandstifter" zu Felde und bezeichnete sich selbst als "roten Feuerlöscher". Unter dem tosenden Beifall von angeblich 120.000 (oder doch nur 12.000) Genossen vor dem Wiener Rathaus. 

Bei so viel rotem Jubel und Beifall bleibt natürlich kein Platz dafür, dass nicht alles so friedlich-fröhlich abgelaufen ist. Denn es zeigte sich einmal mehr, dass es bei den Roten unter der Oberfläche gewaltig gärt. Offenbar gab es wieder Proteste der Basis gegen einige Spitzenfunktionäre, vor allem gegen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda.

Das kann man zum Beispiel hier erfahren. Solche Kleinigkeiten verschweigt der ORF seinen Lesern aber lieber zugunsten einer roten Wohlfühlberichterstattung. "Rendi-Wagner: Wir sind der 1. Mai" titelt man in der Rundfunk-Kolchose. Diese tolle Information ist ja auch viel wichtiger, als dass die Partei offenbar schon wieder vor einer Zerreißprobe steht. Ist an einem 1. Mai nicht kürzlich schon einmal etwas bei den Roten explodiert? Ach, nicht so wichtig - Schwamm drüber. Und Freundschaft!