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Übergriffe in Spitälern: 85 Prozent Betroffene und null Durchblick

Andere, Di, 19.11.2019, 19:12 | Niklas G. Salm

Fantastisch! Beim ORF ist die Welt noch in Ordnung! Na ja, fast halt. Denn auch die Genossen aus der Redaktionskolchose müssen zugeben, dass sich in Wien irgendwie irgendwas verändert hat. Ein bisschen halt. Aber mit böser rechter Hetze und Panikmache hat man nichts am Hut. ORF-Online titelt zwar: "Übergriffe im Spital: 85 Prozent betroffen", aber man macht deswegen keinen großen Wind.

War zwar nicht schon immer so, aber irgendwie scheint das ein Naturereignis zu sein, höhere Gewalt - vielleicht hat es auch mit dem Klimawandel zu tun? Hitze macht doch bekanntlich aggressiv, oder? Man berichtet unaufgeregt, verliert sich in Nebensächlichkeiten, stellt nie die Fragen nach dem Warum. Man nimmt die Entwicklung gelassen zur Kenntnis, hinterfragt nichts und lenkt die Aufmerksamkeit auf Unwichtiges. Echter linker Qualitätsjournalismus eben.

"Der Bogen der Aggressionen spannt sich sehr weit auf: „Verbale Aggression kann von der Beschimpfung bis hin zur sexuellen Belästigung gehen"", konstatiert der Bericht und ergänzt: "Die KAV-Mitarbeiter würden dabei in etwa dieselben Erfahrungen wie Spitalsmitarbeiter in anderen Ländern machen." Eben, alles halb so schlimm - ist ja auch anderswo so. Etwa im bunten Berlin oder im immer wieder mal brennenden Paris. Vermutlich auch in Kabul und Karachi. Kein Grund zur Panik, Wien ist schließlich die lebenswerteste Stadt der Welt!

Statt aber zu fragen, was da in den letzten Jahren wohl vorgefallen sein könnte, das plötzlich so eine Welle von Aggression und Gewalt ausgelöst hat, setzt der ORF auf Tarnen und Täuschen, auf die Vernebelungstaktik. Man deckt etwa auf, dass "Frauen wie Männer laut Befragung bei Gewaltaktionen im selben Ausmaß betroffen sind". Boah, welch Erkenntnis. Und weiter: "Der Blick auf die Arbeitsbereiche zeigt wenig überraschend, dass insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit laufendem Patientenkontakt Aggression erleben. Dabei gehe die Aggression in fast gleich hohem Ausmaß von Patienten bzw. Bewohnern wie von deren Angehörigen und Besuchern aus, heißt es."

Mitarbeiter mit Patienten- und Besucherkontakt sind also häufiger Opfer von Übergriffen als etwa das Küchenpersonal oder die Pathologen im Keller. Und auch vermehrte Schlägereien im Schwestern-Zimmer sind offenbar nicht der Auslöser der neuen Aggression. Wer hätte das gedacht? Vielleicht sind aber auch die esoterischen Energie-Schutzringe der Wiener Krankenhäuser einfach nur mangelhaft ausgeführt? Wer weiß das schon.

Weit häufiger betroffen sind laut Studie auch jüngere Mitarbeiter als die älteren Semester. Ein Aha-Erlebnis jagt das andere. Und ganz wichtig: Es wird auch schon gegen die steigende Aggression in den Wiener Krankenhäusern vorgegangen: "Die wirksamste Maßnahme in der Vermeidung von Aggression sei das Training der Mitarbeiter." Natürlich, die Mitarbeiter müssen einfach robuster werden, dürfen nicht nach jedem Kinnhaken oder Magenstrudel in die Knie gehen. Vielleicht empfinden sie die "g'sunde Watsch'n" nach einem zünftigen Deeskalationstraining ja sogar als Bereicherung?

Zitat aus dem ORF-Text: "Im KAV wird seit mittlerweile mehr als zehn Jahren in Deeskalationstechnik geschult. Insgesamt 40 Prozent aller Befragten wurden mindestens einmal geschult. Securitys und Zutrittssysteme würden wohldosiert zwar sinnvoll sein, der beste Schutz sei aber die Kommunikation, um eine Eskalation zu vermeiden, so die Studienleiterin." Eben, man muss einfach nur lernen, auch die andere Wange hinzuhalten, dann wird das schon. Martialische Securitys könnten die traumatisierten Patienten und ihre Großfamilien einschüchtern - gut erkannt!

Aber richtig toll ist, dass es der Bericht schafft, nicht ein einziges Mal Themenbereiche wie Massenzuwanderung von Fachkräften aus dem Allah-Land oder gar die Religion des Friedens selbst in diesem Zusammenhang anzusprechen. Gerade in Wien, wo ja seit Jahrzehnten quasi niemand mehr eingewandert ist um für mehr Buntheit zu sorgen. Ach was. Die Täter interessieren nicht.  

Dafür macht der ORF an anderer Stelle fleißig Werbung für das Volksbegehren für ein bedingungsloses Grundeinkommen (Ö1 berichtete etwa ausführlich) - das reiche Österreich könne sich sowas schließlich locker leisten. Und es wäre auch bestimmt kein Magnet für noch mehr Herrschaften jener bunt-lustigen Art, die in den Spitälern schon jetzt für echte Bombenstimmung sorgen.

Wenn wir aber mit noch mehr Gratis-Geld vielleicht doch einige davon zusätzlich anlocken könnten, dürften eventuell auch schon bald die AMS-Mitarbeiter erquickende Deeskalationstrainings machen. Oder die MA 48. Oder der ÖAMTC. Die Feuerwehr nicht zu vergessen. Oder Polizei, Justizwache und Bundesheer. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Und der ORF wird sicher wieder erleuchtend darüber berichten. Danke dafür schon im Voraus!