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AndereORF 2, Mi, 27.11.2019, 00:39 | Andreas Unterberger

Es ist geradezu eine Meisterleistung und verdient die Renner-Medaille in Gold, fast volle drei Minuten über die Rücktritte von drei maltesischen Regierungsmitgliedern wegen der Verwicklung in einen Journalistenmord zu berichten, ohne ein einziges Mal auch nur anzudeuten, zu welcher Partei die drei gehören. Diese verlogene und infame Geschichtsmanipulation wird noch getopt durch ein Interview mit einem EU-Abgeordneten, der "auf Aufklärung drängt". Bei ihm wird die Parteizugehörigkeit sehr wohl gesagt. Es ist - ein Grüner.

Oberstes ORF-Prinzip: Wenn ein Linker etwas anstellt, verschweigt man die Parteizugehörigkeit, wenn er etwas Lobenswertes sagt, dann nennt man sie. Ganz abgesehen davon, dass mit absoluter Sicherheit auch christdemokratische, konservative oder rechtspopulistische EU-Politiker bereit gewesen wären, im ORF "auf Aufklärung zu drängen". Aber die dürfen natürlich im ORF nur als Bösewichte vorkommen.

Nicht einmal als Andeutung kommt das ansonsten in ganz Österreich diskutierte  Faktum vor, dass mit der Vernehmung des Sohnes von Ex-Kanzler Kern durch die Staatsanwaltschaft die Suche nach den Tätern der Ibiza-Falle so nahe an die SPÖ herangekommen ist wie noch nie zuvor. Statt dieser Sensation wird nur ohne Namensnennung berichtet, dass es jetzt schon "sieben Beschuldigte" gibt. Und dann wird der schwachsinnige Zusatz hinzugefügt, dass aber keine "kriminelle Organisation" tätig gewesen sei. Als ob nicht ein kriminelles Zusammenwirken von sieben Tätern jedenfalls eo ipso eine organisiertes Zusammenwirken wäre! 

Eine noch brutalere Falschmeldung ist dann die Behauptung, die Zahl der Eisbären würde abnehmen. Wahr ist das Gegenteil. Sie nimmt eindeutig zu, wie selbst ORF-Redakteure entdecken hätten können, würden sie recherchieren. Etwa hier oder hier oder hier.