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Wir basteln einen Rassisten

Andere, Mi, 08.01.2020, 08:56 | Werner Reichel

Für den ORF hängt der Himmel derzeit voller Geigen. Die Grünen sind in der Regierung, weshalb die Finanzierung und eine weitere Aufblähung des Nun-wieder-Staatsfunks gesichert ist. Im Regierungsprogramm ist von der „Stärkung des Public Values“ die Rede. Und die widerliche FPÖ steckt in einer Krise. Dort soll sie auch bleiben, deshalb ist es wichtig, immer wieder medial nachzutreten.

In einem ORF.at-Artikel über die Reaktionen der Oppositionsparteien auf die Angelobung der neuen Regierung schreibt der ORF über Herbert Kickl: „Einmal mehr schoss sich Kickl auch auf die bosnischstämmige Justizministerin Alma Zadic ein, gegen die es bereits am Wochenende eine Reihe von teils rassistischen Userkommentaren auf den Facebook-Seiten diverser FPÖ-Politiker gegeben hatte.“

Was der ORF hier Kickl unterjubeln bzw. andeuten möchte: Er habe sich auf Zadic „eingeschossen“, weil sie „bosnischstämmig“ sei. Stimmt das auch? Kickl hat in seiner Presse-Aussendung zur Regierungs-Angelobung geschrieben: „Unübersehbar sei auch die Doppelmoral, mit der der Bundespräsident agiere: Mit Alma Zadic lässt Kurz den Pilzschen Ungeist ins Justizressort. Van der Bellen macht‘s möglich. Die Grün-Politikerin wird von ihm angelobt, obwohl sie – zwar noch nicht rechtskräftig, aber immerhin – verurteilt ist. Unter normalen Umständen wäre das alles andere als eine Eintrittskarte in ein derart sensibles Ressort. Da es sich um eine Grün-Politikerin handelt, drückt Van der Bellen allerdings beide Augen zu, während er Freiheitliche ohne Angabe von Gründen ablehnt.“

Kickl, den Van der Bellen – aus nicht näher genannten Gründen– nicht mehr als Minister angeloben würde, kritisiert hier, dass der Bundespräsident bei den Grünen, deren Chef er lange war, andere Maßstäbe anlegt und selbst eine erstinstanzliche Verurteilung ignoriert. Kickl kritisiert, ob zu Recht oder nicht, also nicht die „bosnischstämmige“ Zadic, sondern vielmehr Van der Bellen und seine Nähe zu den Grünen.

Aber das passt nicht ins simple ORF-Weltbild vom „rassistischen“ und dumpfen FPÖ-Politiker, weshalb man Kickls Kritik so entstellen muss, dass sie in dieses holzschnittartige, linke Weltbild passt. Laut ihrem Regierungsprogramm will Türkis-Grün nicht nur den „Public Value“, also den ORF stärken, sondern auch die Bürger vor „Desinformation schützen“. Da könnte man mit diesem ORF-Artikel gleich einmal beginnen.