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„CoV: Sexarbeiterinnen von Armut betroffen“

Andere, Sa, 04.04.2020, 10:44 | Werner Reichel

Diese Schlagzeile steht ganz oben auf der Internetseite von ORF-Wien. Mit Foto. Es handelt sich also um eine besonders wichtige Nachricht.

Ja, auch an Prostituierten gehen die Corona-Maßnahmen der türkisgrünen Regierung nicht spurlos vorüber. Das ist traurig, aber damit sind die Damen vom horizontalen Gewerbe nicht allein. Auch Friseure, Kellner, Reiseführer, Mechaniker und Hunderte andere Berufsgruppen sind betroffen. Die Zahl der Arbeitslosen bewegt sich von einer halben auf eine Million zu. Dazu kommen Hunderttausende Unternehmer und Selbstständige.

Die Prostituierten bilden also keine Ausnahme, sind in guter Gesellschaft. Sie können als „neue Selbstständige“ um Unterstützung beim Härtefallfond der Wirtschaftskammer ansuchen, so wie andere Betroffene auch. Wenn man sich alle auf wien.orf.at verfügbaren Artikel ansieht, ist kein einziger darunter, der sich mit der Not einer bestimmten Berufsgruppe auseinandersetzt, außer der über die Prostituierten.

Warum greift sich ORF-Wien ausgerecht die Prostituierten heraus, warum berichtet er nicht über die Probleme der in der Gastronomie Beschäftigten? Das würde auch wesentlich mehr Menschen interessieren, zumal es viel mehr Kellner und Köche als Prostituierte gibt, die in der Regel auch keine österreichischen Staatsbürger sind.

Wie die Sozialdemokraten hat der ORF irgendwann nach den 1960er Jahren den Durchschnittsbürger und die Arbeiterschaft aus den Augen verloren. Man hat sich entfremdet. Weil der SPÖ die einfache heimische Bevölkerung abhandengekommen ist, hat sie als Proletarierersatz die Minderheiten für sich entdeckt. Jetzt retten und betreuen die Roten nicht mehr die heimische Unter- und untere Mittelschicht, sondern die unzähligen Minderheiten, vom orientalischen Armutsmigranten bis zur LGBTQ-Community.

Ähnliches gilt für unseren überteuerten Staatsfunk, der ja nichts anderes als das Verlautbarungsorgan der Linken ist. Der österreichische Normalo geht ihm sonstwo vorbei, er wird vielmehr als Projektionsfläche und als Hassobjekt gebraucht. Täglich wird er in diversen TV-Formaten vorgeführt. Der österreichische „Spießer“ wird in Kabarettprogrammen, Comedyserien, TV-Krimis oder Dokus zum Gaudium der Neulinken vorgeführt, während die Minderheiten als heilige Kühe des Neomarxismus absoluten Artenschutz genießen. Insofern ist es konsequent, dass der Wiener ORF sich mehr um das Wohlergehen der Prostituierten als um jenes der Durchschnittsösterreicher sorgt.