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Mittagsjournal

AndereÖ1, Do, 07.05.2020, 16:36 | Werner Reichel

Ö1 ist seit langem das linkslinke Flaggschiff und Aushängeschild des ORF. Ö1 gehört gehört. Hier werken fast ausschließlich Alt-68er. Sie erklären ihren zumeist betagten Hörern Tag für Tag die Welt. Selbstverständlich aus neomarxistischer Perspektive.

Das kann man unter anderem daran erkennen, wer in den Ö1-Nachrichtenjournalen zu Wort kommt, wer etwas ins Ö1-Mikro sagen darf. Beispiel Mittagsjournal. Heute Donnerstag.

Folgende Personen waren im Originalton in den diversen Beiträgen zu hören:

  • Gerhard Weinhofer – Chef der Kreditreform
  • Daniel Liebhard – Gewerkschafter (VIDA)
  • Heinz Faßmann – Bildungsminister (ÖVP)
  • Sabine Seidler – Präsidentin der Universitätenkonferenz
  • Heinz Mayer– SPÖ-naher Verfassungsrechtler
  • Sebastian Kurz – Bundeskanzler
  • Oliver Fritz –  Experte des WIFO (SPÖ-nahes Institut)
  • Karin Koller –  ORF-Redakteurin und Polen-Expertin
  • Josef Dollinger – ORF-China-Korrespondent
  • Harry Kopietz – SPÖ-Urgestein
  • Matthias Haider – Vermittler von rumänischen Pflegerinnen
  • Helmuth Brandstätter – Neos-Abgeordneter
  • Klaus Schwertner – Präsident Caritas Wien
  • Christian Korunka – Arbeitspsychologe Universität Wien
  • Silvia Hruska-Frank – Arbeitsrechtexpertin der Arbeiterkammer
  • Robert Krause – Arzt
  • Ursula Kreil – Rotes Kreuz
  • Gernot Meier – Arzt
  • Herbert Langthaler – Verein Asylkoordination
  • Alexander Van der Bellen – Bundespräsident
  • Elio Germano – italienischer Filmschauspieler

Lässt man die Politiker beiseite, obwohl in diesem Nachrichtenjournal ausschließlich Regierungsvertreter und Linke zu Wort kamen (Nein, Brandstätter ist kein liberaler oder konservativer Politiker), bleiben ausschließlich Personen aus dem linken, linksalternativen und linkskatholischen Milieu. Und wenn gerade kein linker Welterklärer zur Hand ist, interviewen sich die ORF-Mitarbeiter gegenseitig. Schließlich arbeiten dort nur „Experten“.

Geht es um Abschiebungen von abgelehnten Asylwerbern, wird selbstredend ein linker NGO-Mann und Migrationslobbyist interviewt. Wer sonst? Geht es um die Zukunft der AUA, ist natürlich am spannendsten, was ein Gewerkschafter zu sagen hat. Die Lage in Polen erklärt eine hauseigene ORF-Expertin am besten. Beim Beitrag über Homeoffice wendet man sich an die Arbeiterkammer und an einen Psychologen. Wenn es um Fragen der Marktwirtschaft geht, greift man gerne und oft, weil es in diesem Bereich so gut wie keine linken Praktiker gibt, auf das rote Wirtschaftsforschungsinstitut zurück.

Man bleibt lieber unter sich. Befragt Leute, von denen man weiß, was sie sagen und wie sei etwas einschätzen und beurteilen werden. Da ist man auf der sicheren Seite, läuft nie Gefahr, dass das eigene Weltbild Risse bekommt, dass man seine Haltung, Einstellungen und Ansichten hinterfragen muss.

Die Welt außerhalb der linken Ö1-Meinungs-Blase kennt man deshalb nur indirekt von den Lagerfeuer-Erzählungen anderer Blasenbewohner. Glaubt man der linken Binsenweisheit, wonach sich Menschen primär vor dem fürchten, das sie nicht kennen, was ihnen fremd ist, ist es nicht verwunderlich, dass Ö1-Redakteure und Ö1-Fans Kapitalismus, Marktwirtschaft, Neoliberale, Konservative, Eigenverantwortung, Freiheit oder technischen Fortschritt ganz schrecklich finden.