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ZIB1

AndereORF 2, Fr, 31.07.2020, 00:17 | Andreas Unterberger

Die Dame ist abenteuerlich: Minutenlang redet sie vom "geringer gewordenen Wirtschaftswachstum" und verwendet immer wieder diese Formulierung. Wer sich nicht aus anderen Quellen informiert, hätte keine Ahnung, was wirklich passiert ist. Denn in absolutem Gegensatz zu der ORF-Frau ist die Wirtschaft (die gesamte gemessene Wirtschaftsleistung oder - aber man soll ORF-Redakteure nicht überfordern - das Bruttoinlandsprodukt BIP) nicht gewachsen, weder stark noch gering, sondern drastisch und dramatisch geschrumpft!

Diese Frau ist aber im ORF Wirtschaftsressortleiterin, wie stolz betont wird! Man fasst es nicht und lernt: Die senderübliche Unfähigkeit kann im ORF immer noch gesteigert werden.

Selbst der ORF kann nicht umhin, über die schweren Gewitter des Vortags zu berichten. Aber wer vor der ZiB auch die Servus-Nachrichten gesehen hat, der hat auch miterlebt, wie man das journalistisch packend darstellt: Bei Servus sah man ein ausführliches Interview mit einer Frau, die mit ihrem Auto plötzlich in einem Fluss von Wasser- und Schlammassen eingeschlossen gewesen ist, die ihr Leben schon aufgegeben hat und die im letzten Augenblick unter höchster Lebensgefahr von zwei anonym bleiben wollenden Waldarbeitern gerettet worden ist. Wer dieses Interview miterlebt hat, dem wird wieder einmal bewusst, wie emotional packend und berührend Fernsehen eigentlich sein kann.

Zum Kontrast hat man beim ORF - Gähn - schon wieder die Hagelversicherung interviewt (die für Linke immer zu den Guten zählt, weil sie sonst immer aus sehr eigennützigen Geschäftsinteressen von der Globalen Erwärmung schwadroniert) ...   

Beim Rest der ZiB mischt sich Unfähigkeit mit der bekannten, aber jedesmal ob ihrer Dreistigkeit neuerlich verblüffenden Schlagseite ganz nach links:

  • Da werden die peinlich daneben gegangenen Verordnungen des Gesundheitsministers konsequent als Verordnungen der "Regierung" bezeichnet. Nur damit kein schiefes Licht auf Herrn Anschober fällt.
  • Da wird ausgerechnet die Neos-Abgeordnete Krisper zur Affäre Wirecard-Geheimdienste-Geheimnisverrat-Giftmischerei interviewt, sodass jeder Seher glauben muss, die Dame hätte da irgendwas aufgedeckt. Dabei war die Sache am Vortag von der ÖVP in den Nationalen Sicherheitsrat gebracht worden und Frau Krisper hat ihr ganzes Wissen von dort. Die Schlüsselrolle der ÖVP wird im ORF hingegen mit keinem Wort erwähnt. Am Vortag ist die Partei im ORF hingegen noch heftig geprügelt worden, weil Sebastian Kurz krankheitshalber nicht an der Sicherheitsrat-Sitzung teilgenommen hat.
  • Da kommen die deutschen Oppositionsparteien ausführlich mit Kritik am Verhalten des deutschen Finanzministers in der Wirecard-Affäre zu Wort - nur die allergrößte Oppositionspartei nicht, nämlich die AfD. Die ist für den ORF nicht vorhanden, es sei denn, man kann ihr wieder irgendeinen als verbrecherisch dargestellten Halbsatz anhängen. 
  • Da wird über Donald Trumps Frage berichtet, ob nicht die Wahlen wegen der Corona-Pandemie verschoben werden sollen, weil Briefwahl nicht sicher sei. Der ORF-Kommentar in der üblichen Pseudoobjektivtät: "Experten sehen das anders". Es wird freilich kein einziger Experte gebracht oder zitiert. Und schon gar nicht wird an die ORF-eigene Berichterstattung erinnert, als der Gebührensender mit seinem Herrn Gelegs wild Stimmung FÜR die Verschiebung von Wahlen gemacht hat, weil Briefwahlen nicht sicher seien. Das waren halt die Wahlen in Polen. Der einzige Unterschied zu den USA: Dort ein rechter Präsident in einem Tweet die Verschiebung von Wahlen hat. Daher ist der Vorschlag automatisch als schlecht und undemokratisch zu werten. In Polen wollte hingegen die politische Linke genau dasselbe wie Trump: Daher war der gleiche Vorschlag ein paar Wochen davor gut und demokratisch.

Verlogene Inkonsequenz, dein Name sei ORF. Oder eigentlich gar nicht so inkonsequent: Wenn ÖVP, wenn AfD, wenn Trump, dann gilt: prinzipiell nur negativ, sonst lieber gar nicht. Wenn grün, wenn pink, dann gilt: prinzipiell nur positiv, sonst gar nicht.