Tagelang durfte es im ORF überhaupt nicht angeschnitten werden, das Thema Palastrevolution in der SPÖ gegen Faymann. Man weiß ja, wer den ORF-Stiftungsrat beschickt, und hält daher den Mund. Statt dessen fand in der vorletzten Woche die an sich konfliktfreie – und nur durch den Zeitpunkt auffallende – Rotation Sobotka-Mikl rund zehnmal so viel ORF-Beachtung wie all die Rücktrittsforderungen gegen den Chef der noch größten Partei des Landes.
Jetzt endlich wurde dazu jemand ins ZiB-Studio geholt. Aber natürlich nicht einer der parteinternen Revoluzzer. Um Himmels willen, das wäre ja journalistisch. Sondern man holte einen der letzten Sympathieträger in der SPÖ-Regierungsmannschaft, die Gesundheitsministerin Oberhauser. Denn sie steht als Gewerkschafterin voll auf der Seite Faymanns.
Die Zeitungen können sich freuen, dass sie ein Thema wirklich ganz exklusiv haben. Und die Fernseh-Konsumenten müssen eh zahlen, egal ob sie informiert werden oder nicht.